
Seit über 10 Jahren bin ich leidenschaftlicher Programmierer und habe mich über die Jahre auf Web-Entwicklung mit Content-Management-Systemen spezialisiert. Ich erzähle immer wieder gerne von meinem Weg vom Digital Tourist zum Digital Nomad.
Digital Tourist
Es hat sie gegeben! Die Zeit vor Social Media und mobilen Geräten. Vernetzt, aber doch noch nicht ganz so vernetzt. Manchmal digital, aber zeitweise doch lieber analog unterwegs. Für mich sind Digital Tourists Personen, welche zwar die Anfänge der digitalen Transformation in ihrer Kindheit erlebt haben, aber doch mehrheitlich analog unterwegs waren.
«An der Haustüre eines Freundes klingeln, um festzustellen, dass er gar nicht zuhause ist! Am Abend im Chat erzählt er dir von seinem Tag.»
In meiner Jugend waren Foren und Chats das absolute Highlight, denn man konnte Gedanken und Ideen austauschen, ohne sich immer physisch treffen zu müssen. Es herrschte ein Mangel an Information, darum faszinierte mich das Internet besonders. Es scheint auf der Hand zu liegen, dass eine Faszination für das Internet automatisch eine Begeisterung für Informatik zur Folge hatte.
Web-Development
Im Anschluss an meine Ausbildung zum Informatiker EFZ Schwerpunkt Applikationsentwicklung, war für mich noch unklar, in welche Richtung es genau gehen soll. Reiner Applikationsentwickler zu sein, hatte ich mir als zu einseitig vorgestellt. Wirtschaftsinformatiker war zu dieser Zeit ein sehr trendiger und zukunftsorientierter Beruf. Die Kombination aus wirtschaftlichem Fachwissen mit fundiertem technischen Verständnis hatte mich allerdings nicht wirklich angesprochen.
«Das Erstellen von Webseiten und Web-Applikationen war das einzige, das mir wirklich Spass machte. Es ist ein Mix aus Kommunikation, Kreativität und Entwicklung.»
Seit dieser Erkenntnis hatte ich mich vorwiegend mit Web-Technologien beschäftigt und während meiner täglichen Arbeit in verschiedenen Betrieben die gängigsten Content-Management-Systeme auf dem Markt kennengelernt. TYPO3 war das erste Content-Management-System mit dem ich gearbeitet hatte und es auch noch heute gerne tue. Ich setze es gerne für grosse und skalierbare Webseiten ein, die zahlreiche Besucher pro Monat haben. Für kleine und mittlere Webseiten bevorzuge ich WordPress, da die Bedienung, Entwicklung und Wartung im Vergleich zu TYPO3 deutlich einfacher ist. TYPO3 basierte Webseiten entwickle ich daher nur dann, wenn sich Anforderungen in WordPress nicht abbilden lassen.
Heutzutage kümmern sich Frontend-Entwickler mehrheitlich um die Benutzererfahrung und das Design einer Webseite, während Backend-Entwickler die eigentliche Business-Logik und Datenverarbeitung konzipieren und programmieren. Diese strikte Trennung existierte damals noch nicht. Aus diesem Grund bin ich auch gerne als Allrounder im Einsatz, da ich sowohl in der Frontend-, als auch in der Backend-Entwicklung erfahren bin.
Process Engineering
Webseiten und Web-Applikationen bestehen aus vielen Bausteinen. Man wechselt sehr oft die Rollen, um seinen Horizont zu erweitern. Nicht alles muss man gleich gut können, aber von allem etwas verstehen.
«Das Erstellen von Webseiten und Web-Applikationen verlangt von mir Projektleiter, Designer, Texter und Entwickler gleichzeitig zu sein.»
Als Web-Entwickler hatte ich in der Regel keinen Kundenkontakt. Die Erhebung von Businessprozessen oder Kundenanforderungen war die Angelegenheit des Projektleiters. Viele Unternehmen können sich einen eigenen Business Analysten aufgrund ihrer Grösse nicht leisten oder sehen keinen wesentlichen Mehrwert in der Erhebung von Prozessen oder Anforderungen. Sehr oft bleiben vergessene Anforderungen beim Web-Entwickler liegen und führen zu ungewollten Mehraufwendungen. Nicht durchdachte Prozesse führen am Ziel vorbei. Prozesse stellen den Rahmen einer Unternehmung und gleichzeitig die Stütze eines Teams dar.
«Auch ein einfacher Prozess ist besser als gar keiner.»
Um die Sicht eines Projektleiters respektive eines Business Analysten zu verstehen, musste ich selbst einer werden. Aus diesem Grund entschied ich mich für ein MAS Studium in Business Process Engineering an der Fachhochschule St.Gallen mit den Modulen Business Process Engineering, Requirements Engineering und Führung und Steuerung der IT. Seither arbeite ich in hybrider Form als Web-Entwickler und Business Analyst.
Digital Nomad
Mit der Gründung von Gigawwad Web-Solutions habe ich mir einen Traum erfüllt. Nach 10 Jahren habe ich den Schritt gewagt, mein Wissen in der Web-Entwicklung, im Prozessmanagement und im Requirements Engineering zu vereinen, um mich selbstständig zu machen. Zusätzlich zu meiner Selbstständigkeit, habe ich mich dafür entschieden, als Digital Nomad die Welt zu bereisen.
«Heute arbeite ich nur noch Online und habe mich von einem Digital Tourist zu einem Digital Nomad weiterentwickelt. Ich bin digital vernetzt und pflege einen treuen Kundenstamm.»